top of page

Philosophische Trauersprüche

Die Zahl der Menschen wächst, die sich von christlichen Bestattungsritualen abkehren, um neue Abschiedszeremonien zu kreieren, die nur noch teilweise auf konventionellen Floskeln und Riten beruhen. Diese bleiben zwar weiterhin in Gebrauch, aber im städtischen Raum schon deutlich weniger als früher. Wo sich noch keine Alternativen etabliert haben, wirken religiöse Trostformeln inzwischen oftmals peinlich, weil sie für aufgeklärte Ohren schal, abgedroschen oder einfach falsch klingen.                                        

F. J. Wetz

Die folgenden Trauersprüche wurden in drei Abschnitte unterteilt.

​

1. Abschnitt Prof. Dr. Franz Josef Wetz

2. Abschnitt Diverse Philosophen

3. Abschnitt Seneca

Prof. Dr. Franz Josef Wetz

​

W 1)

So natürlich der Tod biologisch auch ist, die Rückkehr ins Nichts erteilt uns allen eine bittere Lektion.

F. J. Wetz

 

W 2)

Der Tod ist ungeheuerlich, unsere Rückkehr ins Nichts die größte Zumutung ans Leben.

F.J. Wetz

 

W 3)

Objektiv gesehen ist der Tod zwar nicht mehr als nichts, subjektiv für jeden Einzelnen aber nicht weniger als alles.

F. J. Wetz

                         

W 4)

Doch wie sollten wir sterben lernen, wenn jeder der erste ist, der stirbt? Zu sterben bedeutet nicht nur, das letzte Mal etwas zum ersten Male zu tun, sondern auch das letzte Mal etwas zum einzigen Male zu tun.

F. J.Wetz  

 

W 5)

Es ist die Ungewissheit der Todesstunde, die uns in der Illusion irdischer Unsterblichkeit wiegt.
F. J. Wetz

 

W 6)

Schon am Tag der Geburt kommen wir dem Grab einen Schritt näher.

Man stirbt, solange man lebt. Jede Minute verbraucht ein bisschen unseres Zeitvorrats.
F. J. Wetz

 

W 7)

Der Tod ist eine Folge der sexuellen Fortpflanzung. Leben, Tod und Sex gehören zueinander.

F. J. Wetz


W 8)

Das Todesproblem ist nicht ungelöst, weil es unlösbar wäre, sondern weil es nichts zu lösen gibt. Es ist unmöglich, den Tod zu enträtseln, da er keine tiefere Bedeutung hat. Er bleibt ohne Sinn.
F. J. Wetz

W 9)

Zu sterben ist eine Erfahrung, aus der man nichts mehr für sein Leben lernen kann. Hierfür ist es jetzt einfach zu spät.

F. J. Wetz

W 10)

Wenn man lange genug gelebt hat, sieht man, dass sich jeder Sieg eines Tages in eine Niederlage verkehrt.    

F. J. Wetz

W 11)

Der Tod ist das wirkliche Ende des Lebens, der Gedanke daran ein möglicher Neubeginn.

F. J. Wetz

W 12)

Die Begegnung mit Freund Hein ermöglicht eine Wertschöpfung, der sich ein Mehrwert in Form einer bewussteren Lebensweise entlocken lässt.
Gevatter Tod entfaltet seine Kraft nicht im Sterbeprozess, sondern im Lebensvollzug.

F. J. Wetz

​

W 13)

Der Tod nimmt den alltäglichen Dingen ihre Bedeutsamkeit und entlarvt die Mehrzahl der Hauptsachen als Nebensachen.
F. J. Wetz

 

W 14)

Das Bewusstsein des Todes ist ein hohes Gut, weil es einen wichtigen Beitrag zu einem intensiven Leben leisten kann. Doch kann der Tod selbst auch als ein hohes Gut bewertet werden, wenn das Leben unerträglich ist.

F. J. Wetz

 

W 15)

Wenn der Tod uns betreffen wollte, käme er immer schon zu spät, weil wir nicht mehr existieren, wenn er da ist. Darum geht uns der Tod auch nichts an. Wer tot ist, kann das Leben nicht vermissen.

F. J. Wetz

 

W 16)

Die Erkenntnis unserer zeitlichen Begrenztheit kann uns, wenn sie nur richtig verstanden wird, nichts anhaben, weil der Tod nichts ist.

F. J. Wetz

​

W 17)

Zwar widerfährt der Tod dem Einzelnen, aber dieser erfährt ihn nicht. Darum sollten wir uns auch nicht um ihn kümmern.

F. J. Wetz

​

W 18)

Verständlicherweise schaudern wir nicht vor dem Nichts, aus dem wir hervorgegangen sind, aber vor dem Nichts, in das wir für immer verschwinden werden, obgleich es das gleiche Nichts ist.

F. J. Wetz

​

W 19)

Wie das Nichtsein vor unserer Geburt ist auch das Nichtsein nach unserem Leben nicht schlimm.
F. J. Wetz

 

W 20)

Der Tod ist groß, gerade weil er das absolute Ende von allem bedeutet.

F. J. Wetz

​

W 21)

Der Tod reicht so weit in den Grenzbereich des Regellosen hinein, dass bis zuletzt Zweifel bestehen, ob Trost überhaupt möglich ist.
F. J. Wetz


W 22)

Der Tod ist ein Missgeschick, das zuerst die anderen betrifft.

F.J.Wetz

​

W 23)

Der Tod ist das Ende aller Möglichkeiten.
F. J. Wetz


W 24)

Der Tod bedeutet Abschied ohne Wiedersehen – eine Nacht ohne neuen Morgen; eine Zukunft, die keine Zukunft mehr hat. Denn menschliches Leben ist unwiederholbar, einmalig.
F. J. Wetz

​

[W] 25)  

Wie Schmerz ist Sterben eine Wirklichkeit, die den Betroffenen radikal vereinsamt. Niemand hat Zugang zum fremden Sterben.

​

W 26)

Schon Abschiede, die man selbst wählt, fallen schwer, Abschiede, die man aufgezwungen bekommt und die endgültig sind, tun es erst recht.

F. J. Wetz

 

Alle oben erwähnten Zitate wurden dem Buch „Tot ohne Gott“  

von dem Philosophen Prof. Dr. Franz Wetz entnommen.

 

Diverse philosophische Texte

 

1)

Solange wir noch da sind, ist der Tod nicht da; stellt sich aber der Tod ein, so sind wir nicht mehr da.

Epikur
 

2)

Den Tod fürchten die am wenigsten, deren Leben den meisten Wert hat.
Immanuel Kant

 

3)

Das Leben ändert sich mit dem, der neben einem geht,
aber auch mit dem, der einem fehlt.

Ludwig Marcuse

​

4)

Man stirbt, wie man lebte, das Sterben gehört zum Leben, nicht zum Tod.
Ludwig Marcuse

​

5)

Der Tod ist für das Leben, wie auch umgekehrt.

Sergio Rizzi

​

6)

Aber ich glaube, dass wenn der Tod unsere Augen schließt, wir in einem Licht stehen, von welchem unser Sonnenlicht nur Schatten ist.

Arthur Schopenhauer

7)

Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon.
Jean de La Fontaine

8)

Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat, das ist eine köstliche, wunderbare Sache.
Hermann Hesse

9)

Man muss die Menschen bei ihrer Geburt beweinen, nicht bei ihrem Tod.
Unbekannt

10)

Wer einen Fluss überquert, muss die eine Seite verlassen.
Unbekannt

11)

Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist. Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiss, dass er das schlimmste aller Übel sei.

Sokrates

12)

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot, der ist nur fern.
Tot ist nur, wer vergessen ist.

Immanuel Kant

13)

Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es vorwärts.
Sören Kierkegaard

14)

Leuchtende Tage. Nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen.
Konfuzius

15)

Du bist nicht mehr da, wo Du warst – aber Du bist überall, wo wir sind.
Victor Hugo

16)

Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig. Die, die es sind, sterben nie.
Ernest Hemmingway

17)

Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.
Ernest Hemmingway

18)

Ich bin von Euch gegangen, nur für einen kurzen Augenblick und gar nicht weit.

Wenn Ihr dahin kommt, wo ich jetzt bin, werdet Ihr Euch fragen, warum Ihr geweint habt.

Laotse

19)

Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst, welches nicht im Mutterleib beginnt und nicht im Grabe endet.
K. Gibran

20)

Der letzte Weg führt ins Nichts.

Sergio Rizzi


21)

Es sind die Lebenden, die dem Tod die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
Unbekannt

22)

Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst Du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein.
Sokrates

23)

Nun aber ist es Zeit, dass wir unsere Wege gehen: Ich, um zu sterben, Ihr, um zu leben.
Sokrates

24)

Ich schließe meine Augen in der gesegneten Gewissheit, dass ich einen Lichtstrahl auf der Erde hinterlassen habe.
Ludwig van Beethoven

25)

Verachte den Tod nicht, vielmehr sieh ihm mit Ergebung entgegen, als einem Gliede der Kette der Veränderungen, die dem Willen der Natur gemäß sind.
Marc Aurel

26)

Für einen Vater, dessen Kind stirbt, stirbt die Zukunft. Für ein Kind, dessen Eltern sterben, stirbt die Vergangenheit.
Berthold Auerbach

27)

Man sieht die Sonne langsam untergehen, und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.
Franz Kafka    

28)

Das Leben ist nur ein Moment, der Tod auch nur einer.
Friedrich Schiller

29)

Ich ging diesen Weg, immer darauf vertrauend, dass er mich nicht an das Ende, sondern ins Nichts führt.

Unbekannt

30)

Die Saat der Stille ist ein gütiger Begleiter.

Alternativ:
Im Tode ist die Saat der Stille ein gütiger Begleiter.

Unbekannt

31)

Der Tod ist der Preis, den wir mit unserem Körper für unser Leben an die Natur zu zahlen haben.

Are Waerland


32)

Der Tod ist der Preis des Lebens.

Unbekannt


33)

Verliere keine Zeit durch Gebete.
Ovid

34)

Alles in der Welt hat seine Zeit und muss versinken.

Unbekannt

35)

Nur der Mensch weiß um seinen Tod.
Karl Jaspers


36)

Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf Erden, welches weiß, dass es sterben muss.                     Max Rychner


37)

Frei zum Tode und frei im Tode.

Friedrich Nietzsche

  
38)

Eine atemberaubende Reise aus dem Nichts zum Nichts ins Nichts.

Unbekannt


39)

Das, was dem Leben Sinn verleiht, gibt auch dem Tod Sinn.

Antoine de Saint-Exupery


40)

Die Angst vor dem Tode ist die Angst vor dem, was nach ihm kommt.

Karl Jaspers

​

41)

Der Tod ist die mildeste Form des Lebens: der ewigen Liebe Meisterstück.
Gerhart Hauptmann

​

42)

Welche Ruhe ist das doch, wenn man keine andere Zukunft hat als jenseits des Grabes!
Unbekannt

​

43)

Das Leben ist der Güter höchstes nicht.

Friedrich Schiller


44)

Der Eintritt in den Tod kostet das Leben.
Unbekannt

​

45)

Unsere Toten sind nicht gestorben, sie haben nur aufgehört, sterblich zu sein.

Unbekannt


46)

Der Tod ist doch etwas so Seltsames, dass man ihn, unerachtet aller Erfahrung... nicht für möglich hält und er immer als etwas Unglaubliches und Unerwartetes eintritt.
Johann Wolfgang von Goethe                                                         

​

47)

Das Alter ist eine unheilbare Krankheit, die tödlich endet.

Aristoteles

​

48)

Von allen Gattungen weiß die menschliche allein, dass sie sterben muss, und sie weiß es nur durch Erfahrung.

Voltaire

​

49)

Alte Leute müssen jungen Platz machen, damit jede Generation ihren Platz findet.
Preußenkönig Friedrich II.

 

50)

Der Tod ist das absolute Ende der Person.
Norbert Elias


51)

Das Leben ist nur ein Schellenkleid, das das Nichts umgehängt hat, um damit zu klingeln und es zuletzt grimmig zu zerreißen und von sich zu schleudern.
F. G. Wetzel

52)

Was ist schon der größte Ruhm, wenn er nichts als Ruhm ist.
römischer Satiriker Juvenal

53)

Da wir nicht bloß alle sterben werden, sondern jeder an seinem Todestag für alle Zeit gestorben sein wird, kann man auch sagen: Jeder stirbt aus.
Unbekannt

54)

Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Unbekannt

​

55)

Ach, was beklagst Du das Los des Todes, da doch gemeinsam ist allen der nämliche Weg? Gäste des Lebens sind wir, lang aber dauert es nicht.

Gerhard Pfohl, römische Grabinschriften

​

56)

Es ist gleich sinnlos zu weinen, weil wir in hundert Jahren nicht mehr leben werden, wie darüber zu weinen, dass wir vor hundert Jahren noch nicht am Leben waren.
Michel de Montaigne

 

57)

Unter Nichtsein nach dem Tode stelle ich mir  den Zustand vor, in dem ich mich befand, ehe ich geboren ward.
Georg Christoph Lichtenberg

 

58)

Der Tod ist der Nachbar der Langeweile.                               

Sergio Rizzi

​

59)

Das angeblich schaurigste aller Übel also, der Tod, hat für uns keine Bedeutung: denn solange wir noch da sind, ist der Tod nicht da; stellt sich aber der Tod ein, so sind wir nicht mehr da.
Epikur

 

60)

Der Tod geht euch, ihr möget leben oder tot sein, nichts an: wenn ihr lebt, weil ihr seid; wenn ihr tot seid, weil ihr nicht mehr seid.

Michel de Montaigne

 

61)

Der Tod sei die „Nichtung all meiner Möglichkeiten, eine Nichtung, die selbst nicht mehr Teil meiner Möglichkeiten ist.“

Jean Paul Sartre

​

62)

Der Tod ist kein Ereignis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht.         

Ludwig Wittgenstein im Tractatus

​

63)

Warum fürchtest Du Deinen letzten Tag? Er trägt keinen Deut mehr zu Deinem Tode bei als jeder andere....Alle Tage sind zum Tode unterwegs, der letzte – er langt nur daran an.                                          Michel de Montaigne


64)

Das Leben ist kurz, während der Tod sehr, sehr lang dauert....                     

Henning Mankell

​

65)

Denn die Zeit, die uns der Tod raubt, ist die Zeit, die wir noch gehabt hätten, wenn wir nicht gestorben wären; dagegen wären wir jemand anderer gewesen, wenn wir früher geboren worden wären.                

Unbekannt

​

66)

Unaufhaltsam rollt der Lebenszug ohne Sinn davon.           
Peter Vetter

 

67)

Alles wandelt sich im Tode zurück zu seinen Wurzeln.          
Peter Vetter

 

68)

Sehe den Sinn und höre auf verstehen zu wollen.                
Peter Vetter

 

69)

Die Ewigkeit ist der Normalzustand und das Leben eine zu kurze Ausnahme.

Unbekannt

​

70)

Tot sein oder ungeboren, das läuft vermutlich auf dasselbe hinaus.

Mark Twain

 

71)

Abschied ist die Geburt des Erinnerns.                                           
Salvador Dali

​

72)

Die Natur nimmt ihr Ende klaglos in Kauf. Der Mensch muss es immer wieder aufs Neue lernen.            

Shoshanna Leclerc

​

73)

Der Herbst des Lebens zeigt den Tod an.                               

Sergio Rizzi

​

74)

Der Tod ist unerträglich, wenn Du über das Ich nicht hinwegkommst.

Susan Sontag

 

75)

​Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird.

Goethe

​

76)

Der Tod ist die einzige, absolute Sicherheit in unserem Leben.

Shoshanna Leclerc

​

77)

Wir sind vom gleichen Stoff, aus dem die Träume sind und unser kurzes Leben ist eingebettet in einen langen Schlaf.

William Shakespeare

​

78)

Mit dem Tode konfrontiert

weiß ich heute, dass meine Frau,

welche die Stille liebte, diese als Bestes

in unsere Ehe mitgebracht hatte.

Sergio Rizzi

 

79)

Leben einzeln und frei wie ein Baum und brüderlich wie ein Wald, ist unsere Sehnsucht.

Nâzım Hikmet

​

80)

Das Angenehme dieser Welt habe ich genossen,

Die Jugendstunden sind wie lang! Wie lang! verflossen,

April und Mai und Julius sind ferne

Ich bin nichts mehr, ich leb nicht mehr gerne!

Hölderlin

 

Seneca

​

S 1)

In drei Abschnitte gliedert sich das Leben:

in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Davon ist der, in dem wir handeln, kurz; das, was wir in Zukunft tun werden, steht noch nicht fest; nur was wir getan, ist sicher.
Seneca


S 2)

Wie töricht ist es, Pläne für das ganze Leben zu machen, da wir doch nicht einmal Herren des morgigen Tages sind.                

Seneca


S 3)

Das Leben ist wie eine Rolle auf dem Theater. Es kommt nicht darauf an, dass lange, sondern dass gut gespielt wird.                

Seneca


S 4)

Im Leben muss man sich immer nach anderen richten. Im Tode nicht.

Seneca

S 5)

Kinder, junge Leute und Verrückte fürchten den Tod nicht. Es wäre doch eine Schande, wenn uns die Vernunft nicht dasselbe verschaffen könnte.                                              

Seneca


S 6)

Man muss darauf bedacht sein, sagen zu können: Ich habe nun wahrlich genug gelebt.                            Seneca              


S 7)

Du warst einmal nicht und wirst einmal nicht mehr sein; beides ist gleich. Vergangenheit und Zukunft gehen uns nichts an.                    

Seneca


S 8)

Darin täuschen wir uns, dass wir den Tod immer nur vor uns sehen; ein großer Teil von ihm liegt schon hinter uns; die ganze Zeit, die wir bisher durchlebten, hat der Tod schon.                                                     Seneca


S 9)

Wer den Tod fürchtet, wird nie wie ein lebenstüchtiger Mensch handeln. Wer aber weiß, dass dies gleich bei seiner Zeugung verabredet worden ist, der wird nach dem Grundsatz leben und zugleich mit der nämlichen Seelenstärke auch dies fertigbringen, dass für ihn von dem, was ihm zustößt, nichts Überraschendes sei...      

Seneca

 

S 10)

Wir haben kein kurzes Leben empfangen, sondern es dazu gemacht; wir sind nicht arm am Leben, sondern gehen damit verschwenderisch um.

Seneca


S 11)

Der wollte nicht leben, der nicht sterben will. Denn das Leben ist uns mit der Bedingung des Todes geschenkt; es ist der Weg zu diesem Ziel. Unsinnig ist es daher, den Tod zu fürchten; denn nur das Ungewisse fürchtet man, dem Gewissen sieht man entgegen. Der Tod bedeutet eine gerechte und unabwendbare Notwendigkeit. Wer sollte sich beklagen, in einer Lage zu sein, in der sich alle ausnahmslos befinden.                                      

Seneca


S 12)

Zu leben aber muss man das ganze Leben lang lernen und,

worüber du dich vielleicht noch mehr wunderst, muss man das ganze Leben lang lernen zu sterben.      Seneca

​

S 13)

Wer das Leben möchte, muss auch den Tod wollen, weil der Tod der Preis des Lebens ist.                       Seneca

​

S 14)

Sterben wirst Du, nicht weil Du krank bist, sondern weil Du lebst.                                                                 Seneca

​

S 15)
Arbeite so, als würdest Du ewig leben.

Lebe so, als würdest Du morgen sterben.

Seneca

  

S 16)

Nichts, sage ich, kann den noch schmerzen, der nicht mehr ist...Auch die Tatsache, dass er nicht mehr ist, vermag ihn nicht zu quälen – denn wie könnte man die eigene Nichtexistenz wahrnehmen.                 Seneca

​

S 17)

Ich werde eines Tages tot sein. Damit sagst Du nur, ich kann nicht mehr krank werden, ich kann nicht mehr gefesselt werden, ich kann nicht mehr sterben.                                                                                       Seneca​

​

S 18)

Welchen Unterschied macht es, ob man gar nicht anfängt oder aufhört, wenn das Ergebnis von beidem ist, nicht zu existieren.

Seneca

​

Wetz
Diverse
Seneca
bottom of page